Wie ist die Reflexzonentherapie

Interview mit Doris Scheidegger

Doris Scheidegger, dipl. Reflexzonentherapeutin und Kursleiterin Yoga Nidra, zeigt im Interview, wie Reflexzonentherapie Menschen mit Endometriose im Alltag begleiten kann. Du erfährst, wie eine Behandlung vorbereitet und durchgeführt wird, welche Ziele realistisch sind und wann eine Kombination mit Yoga Nidra sinnvoll sein kann. Wir sprechen über Chancen, Grenzen und Erfahrungen aus der Praxis. Der Fokus liegt auf Orientierung und Stärkung, ohne Heilsversprechen. So findest Du heraus, ob und wie dieser Ansatz zu Dir und Deiner Situation passt.
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Die Reflexzonentherapie ist noch nicht so bekannt, erzählen Sie uns davon?

Doris Scheidegger: Die meisten Menschen kennen die Fussreflexzonentherapie. Für uns Reflexzonentherapeut:innen ist der Körper wie eine Landkarte, denn wir Menschen haben an Ohren, Händen, Füssen, am Schädel und im Gesicht Reflexzonen. Durch die Behandlung, welche individuell den Beschwerden angepasst wird, geben wir Druck auf die Reflexzonen sowie auf die Meridiane und Nerven. Damit können wir Impulse geben. Wir setzen jedoch auch manuelle Grifftechniken ein um z.B. Verspannungen am Nacken oder Bindegewebs-Verklebungen am Rücken zu lösen.

Wie sieht eine Behandlung bei Ihnen aus?

Doris Scheidegger: Die Erstbehandlung beinhaltet ein ausführliches Anamnesegespräch, um mir ein ganzheitliches Bild zu machen. Die Ursache muss nicht unbedingt immer nur beim Schmerzpunkt liegen. Danach starte ich mit einer ersten Behandlung. Die erste Sitzung dauert insgesamt 90 Minuten, die Folgebehandlungen dauern 60 Minuten.

Welche Therapieerfahrungen machen Sie mit Endometriose-Patientinnen?

Doris Scheidegger: Ich arbeite seit über einem Jahr im Tana Kompetenzzentrum für Endometriose in Lenzburg und begleite Frauen, die unter Endometriose und Adenomyose leiden. Im ausführlichen Gespräch wird der Ablauf der Therapie ganz individuell auf die Frau abgestimmt. Die Erfahrung zeigt, dass sich eine Reflexzonentherapie-Behandlung vor und nach der Menstruation bewährt. Der Therapieerfolg ist, wie bei jeder anderen Therapiemethode, individuell. Immer wieder positive Erfahrungen mache ich mit dem Behandeln der ausleitenden Organzonen, den Hormonzonen und den Beckenbändern. Die Verkrampfungen in den Beckenbänder können sich durch das Behandeln entspannen, was sich wiederum positiv auf die Bauchorgane auswirkt.

Wie kann die Therapie die Krankheit und Symptome beeinflussen?

Doris Scheidegger: Die Therapie kann helfen Beschwerden zu lindern. Als Komplementär-Therapeutin ist es mir ein grosses Anliegen, die Selbstwahrnehmung meiner Patientinnen zu fördern, was sich wiederum positiv auf den Umgang mit der persönlichen Situation auswirkt.

Nebst der Tätigkeit als Reflexzonentherapeutin bieten Sie auch noch Yoga Nidra an? Können Sie uns dazu noch etwas erzählen?

Doris Scheidegger: Yoga Nidra ist eine Technik zur Mental- und Körperentspannung (Tiefenentspannung) die im Liegen praktiziert wird. Bei den meisten Endometriose-Patientinnen nehme ich eine starke Ganzkörperanspannung wahr. Für die erfolgreiche Körpertherapie ist es sehr wichtig, dass sich der Körper entspannen kann um die Impulse verarbeiten zu können. So kombiniere ich, wenn die Patientinnen einverstanden sind, Elemente aus Yoga Nidra (Atmung & Körperreise) mit der Reflexzonentherapie. Dadurch kann auf körperlicher, mentaler und emotionaler Ebene gleichermassen entspannt werden.

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